PJ Harvey ist ohne Zweifel eine der besten Sängerinnen, Gitarristinnen und Songwriterinnen unserer Generation. Spätestens
seit ihrem dritten Album To Bring You My Love aus dem Jahr 1995 gehört sie auch zu den erfolgreichsten, denn
es brachte ihr die zweite Nominierung für den Mercury Music Prize und zwei Grammy-Nominierungen ein, den Artist Of
The Year-Award vom Rolling Stone und dem Magazin Spin und unzählige Auszeichnungen als Album des
Jahres. Diese und viele andere Erfolge hat inzwischen auch Queen Elizabeth II. gewürdigt und heftete ihr im Dezember 2013
den Order of the British Empire für ihre Verdienste um die Musik an die Brust.
Zwei Jahre vorher hatte Polly Jean Harvey ihre bislang letzte Platte Let England Shake veröffentlicht, für die
sie die wohl wichtigste britische Auszeichnung, den Mercury Music Prize für das beste Album der vorangegangenen zwölf Monate,
verliehen bekam. Als einzige Musikerin übrigens bereits zum zweiten Mal, denn mit Stories from the City, Stories from
the Sea gelang ihr dieses Kunststück zehn Jahre vorher schon einmal. Aber das alles ist Vergangenheit und für die Künstlerin
nicht mehr so wichtig. Jetzt steht nach fünf Jahren endlich wieder eine neue Platte an: Das noch unbenannte Werk, das im
Frühjahr erscheinen soll, ist die musikalische Umsetzung einer künstlerischen Reise durch den Kosovo, Afghanistan und nach
Washington D.C.
Auch bei der Aufnahme hat sich Harvey etwas Besonderes einfallen lassen. Während der rund einmonatigen Studioarbeit mit
ihren Musikern hat sie 3000 Menschen die Möglichkeit geboten, live bei den Sessions dabei zu sein und ihnen so einen Eindruck
davon zu geben, wie eine Platte entsteht. Noch ist außer einem Riff und vier Zeilen nichts Hörbares veröffentlicht worden,
aber schon dieser eine, kraftvolle h-Moll-Akkord auf der elektrischen Gitarre verspricht wieder den satten Sound, den man
von PJ Harvey kennt.