Scott Matthew, das ist der mit der hohen Stimme und dem tiefen Bart. Und sehr viel Gefühl im Bariton. In New York wohnt der
Songwriter, nannte eine Zeit Berlin seinen „safe place“, verzauberte nicht nur dort die Clubs, mit seinem zu Liedern geflossenen
Leid. Matthew fühlt Musik, er singt seine Hörer an, bis es kein Entkommen gibt vor dem Empfinden. Er singt von Liebe und Einsamkeit
und rettet seine Hörer.
Aber was ist, wenn man von sich selbst aus singt und sich dabei verändert? In den letzten Jahren las Scott viele Geschichtsbücher,
um die Welt zu verstehen. „Die Erkenntnis, dass etwa vorbei geht und Zeit alles ändert, hilft, die Hoffnung zu behalten.“
Was ist, wenn man mit dem Verständnis für Traurigkeit zu Ruhm gekommen ist, aber nach Vorne schauen will? Wenn die Welt zu
durcheinander ist, um nur nach Innen zu blicken? „Ich bin schon auch ein Zweifler, aber ich versuche, dagegen anzukämpfen,
indem ich in mir nach Hoffnung grabe.“
Also kleidet er seine Lieder in ein neues Gewand, nimmt ihnen den schweren Samtmantel von den Schultern, zieht ihnen Seidenunterwäsche
an und lässt sie durch die Welt tänzeln, in der Hoffnung, dass auch sie zu tanzen beginnt.
In Zusammenarbeit mit dem in Los Angeles lebenden, dänisch-deutschen Produzenten Jens Gad, der auch für Enigma raumgreifende
Produktionen schrieb, hat Scott Matthew nun zehn neue Versionen seiner Klassiker erarbeitet. Hier geht der Blick auf. Und
das Herz. Wie Gad mit traumwandlerischer Sicherheit die Ohrwürmer rausarbeitet, den Melodien an den richtigen Stellen Platz
gibt, bleibt hängen.