Alles begann mit einem Song und dem dazugehörigen Video, das auf einen Schlag das Feuilleton, die Tastemaker und Influencer
sowie große Teile der von Gangster- und Strassenrap gelangweilten Szene abholte.
Nein war der Gassenhauer der fortan Altbackene die Köpfe schütteln ließ und den Progressiven eine neue Richtung
aufzeigte, die vorher nicht vorhanden war.
Yung Hurn verließ ohne Scheuklappen die kaputt getrampelten Pfade der HipHop-Szene und erntete dafür Anerkennung und Fans,
die sich mit dem widersprüchlichen Leben in der heutigen Gesellschaft identifizieren und genau wie Yung Hurn genug von vorgegebenen
Genrerestriktionen haben. Angefangen mit seinem Debut-Mixtape 22, bis hin zu der vor kurzem erschienenen Love
Hotel EP, vereinen seine Werke eine Unbeschwertheit und musikalische Vielfalt wie sie nur von einem digitalem Native
zelebriert werden kann.
Aufgewachsen im und um das Internet, ist die musikalische Sozialisation von Yung Hurn nicht mehr von Musikfernsehen oder dem
Plattenschrank der Eltern abhängig. Inspiration lauert in jeder Ecke des Internets und cool ist das, was für cool befunden
wird.
Der Dada-Daddy aus dem 22. Gemeindebezirk Wiens lotet Genregrenzen konsequent aus und vereint eine simple Vortragsweise mit
tiefergreifenden Aussagen über den eigenen Hedonismus und die vorherrschende, sehr widersprüchliche Weltansicht der nach Sinn
suchenden Jugend unserer Zeit.