Mo, 12. Nov 2012
BALTHAZAR
Belgien – das Land zwischen den Niederlanden und Frankreich. Unscheinbar, irgendwie. Es hat die Königin Beatrix, den ewigen Zwist von flämischer und französischer Bevölkerung und den Bier-Riesen InBev. Und mausert sich immer mehr zum Heimatland anerkannter Indie-Künstler.
Ganz vom Schmusebarden Milow abgesehen, sorgen dEus oder The Black Box Revelation seit geraumer Zeit für Aufmerksamkeit in der mitteleuropäischen Welt. Dazu gesellt sich jetzt ein neues Mitglied: das flämische Quintett Balthazar schickt sich 2010 an, die BeNeLux-Staaten mit ihrem Debüt „Applause“ für sich zu gewinnen.
Sicher ein mutig gewählter Titel für das erste Album. Aber der Plan geht auf: Dem flämischen Music Industry Award ist „Applause“ sogar der Preis fürs beste Album des Jahres wert. 2011 veröffentlicht PIAS Germany den Erstling auch in Deutschland. Produziert hat die Band ihr Album selbst. Einen prüfenden Abmisch-Blick darauf werfen darf Ynge Leidulv Saetre in Norwegen, der bereits Kings Of Convenience oder Röyksopp unter die Arme griff.
Darauf mussten Balthazar recht lange warten. Bereits 2004 gegründet, dümpelten Maarten Devoldere (Leadgesang, Gitarre, Keyboard), Jinte Deprez (Leadgesang, Gitarre), Patricia Vanneste (Gesang, Violine, Keyboard), Simon Casier (Bass, Gesang)und Christophe Claeys (Schlagzeug) zunächst im Morast von Talentshows und Band-Contests vor sich hin.
Zwar stach man im Jahre 2006 bereits Kollegen wie bereits genannte Black Box Revelation aus, so richtig vorwärts bringen sie aber erst die Singles „This Is A Flirt“ (2007) und „Bathroom Lovin‘: Situations“ (2009). Damit dürfen nicht nur belgische Festivals erobert werden, sondern sogar südafrikanische Lande im Jahre 2009.
Das Geheimtipp-Image haftet dennoch weiterhin am Quintett. Und das, obwohl sie ihren Sound selbst mit Arctic Monkeys, The Streets, The XX und den Gorillaz vergleichen. Die Fusion klingt dennoch einzig und allein und nur nach Balthazar.