Sa, 26. Okt 2013

BOSSE

Es ist etwas passiert in den letzten zwei Jahren. Mit dem, der mit uns im „Wartesaal“ gesessen hat. Im „Wartesaal zum Glücklichsein“. Mit gestützten Köpfen, die zu voll und schwer waren, haben wir damals zusammen: gewartet. Aber dann ist etwas passiert. Mit BOSSE.

Axel Bosse war erstmal weg. Raus in die Welt. Hat die Gartenzwerge zurückgelassen. Im Frühjahr 2013 ist er wieder da. Mit neuen Liedern und mit einem neuen Album. Es ist sein fünftes und trägt bezeichnenderweise den Titel „Kraniche“. Und es ist voller Leben.

Ein Album, das man so nur schreiben kann, wenn man freie Sicht genossen und neue Perspektiven entdeckt hat. Die Dinge und unsere Existenz von oben betrachtet hat. Und wenn man – plötzlich losgelöst von den kleinen oder großen Nichtigkeiten und Zwängen – erkennt, wie überwältigend schön und entspannt friedvoll doch alles sein kann. Getragen vom Oben arbeiten die Sinne anders. Der Kopf wird leer, das Herz wird voll.

Der Bosse, der uns das Leben und sein Leben auf „Kraniche“ erzählt, ist ein anderer Bosse als der, den wir von damals kennen. Er ist ein Künstler, der neue Horizonte gesehen und eine neue Mitte gefunden hat. Eine Mitte, von der wir uns wünschen, dass es auch unsere Mitte ist.

Eine Mitte aus überschäumendem Reichtum an Gefühlen und befreiender Gelassenheit gegenüber dem, was heute gemein als „Leben“ definiert wird. So muss es sein.

„Ich such nicht mehr, ich finde nur“

Nach der restlos ausverkauften „Wartesaal Tour“ zum letzten Album ist Bosse mit seiner Tochter und seiner deutsch/türkischen Frau nach Istanbul gegangen. „Istanbul kam genau richtig nach diesen zwei anstrengenden Jahren. Meine Stimme war kaputt und mein Kopf leer. Da war die Grundangst, dass da einfach irgendwann mal nichts mehr Gescheites kommt. Ich konnte dort ausruhen, mal was anderes machen. Wir haben direkt am Taksim Platz gewohnt. Vom Balkon konnten wir Schiffe sehen und vor der Tür war die Strasse Tag und Nacht überfüllt. Und irgendwann zwischen Gewusel und Boot fahren kamen dann auch die Melodien und Ideen wieder.“

Die meisten seiner neuen Lieder hat er dort in Istanbul und in Hamburg geschrieben. Produziert wurde das Album von Philip Steinke (BOY) in Berlin und in einem abgelegenen Landhaus in Umbrien. Allesamt Orte, welche die Seele dieses Albums geprägt haben. Es glitzert und funkelt wie der Bosporus, liegt malerisch in der Abendsonne wie die weiten Landschaften des mittelitalienischen Apennin, hat das Tempo der Hauptstadt und die Offenheit der Hansestadt.

Die Musik auf „Kraniche“ ist facettenreich wie nie. Sie ist luftiger, verspielter und größer arrangiert als auf allen seinen bisherigen Alben. Bosse hat das Klavier entdeckt. Bongos, Trompeten und Hörner. Streicher, Saz und Kürbisgeigen. Vor allem aber Chöre. Musikalische Unterstützung gab es von Martin Wenk, dem Trompeter von Nada Surf und Calexico und von der bezaubernden Valeska Steiner (BOY), die Chöre beisteuerte.

Es gibt nur wenige wie Bosse. Er ist ein begnadeter Beobachter und feinsinniger Geschichtenerzähler. Die Protagonisten seiner Songs: nah und so nachvollziehbar. Man will unbedingt mehr von ihnen wissen. Seine Textzeilen: Momentaufnahmen, die in Verbindung mit seiner Musik zu perfektem emotionalen Kopfkino verschmelzen. Das alles auf „Kraniche“ gleich 12 Mal!  

In einem wunderbar ehrlichen Liebeslied (Brillant), einer Abfuhr an die Geschwindigkeitsmaximierung (Vier Leben), in Erinnerung an die erste Liebe (Schönste Zeit) und immerwährender Verbundenheit in bedingungsloser Freundschaft (Konfetti). In Festgesängen auf das Leben (Istanbul), einem Plädoyer für die Entschleunigung (Müßiggang), dem Kampf gegen die eigenen (Alter Affe Angst) und fremden (Familienfest) Dämonen. Einer geballten Portion Optimismus (So oder so) und der unverständlichen Diskrepanz von Schein und Sein (Sophie). Eingeläutet von einem musikalischen Prolog, der das ganze Spektrum dieses Albums zusammenfasst (Kraniche).

Einer der wesentlichen Unterschiede zu früheren Songs: wo damals manchmal ein melancholisches Gefühl zurückgeblieben ist, steht heute ein „morgen ist auch noch ein Tag“-Trost am Ende. Sicherlich eine der schönsten Entwicklungen und Veränderungen der letzten zwei Jahre.

Eines hat sich aber nicht geändert und wird sich – zum Glück – auch wohl nie ändern. Bosse wird auch mit den neuen Songs wieder auf die Bühne gehen. Die „Kraniche“-Tour startet im April 2013. Und auch diesmal wird er wieder ordentlich schwitzen. Und auch nach nunmehr neun Jahren auf dem musikalischen Parkett werden die acht zahlenden Zuschauer aus dem Jahr 2008 in Saarbrücken („Mein bitterstes und schönstes Konzert“) heute bei einer 1500er Show immer noch ihren Schnaps und ihre Karten umsonst bekommen.

Bosse wartet nicht mehr. Er ist angekommen. Reißt auf „Kraniche“ die Fenster auf und lässt Sonne, Wärme und Luft rein. Worauf warten wir also noch?

Die erste Single „Schönste Zeit“ – VÖ Februar 2013

Das Album „Kraniche“ – VÖ 08. März 2013

  • Einlass 19:00
  • Beginn 20:00
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Augartenbrücke 1, 1010 Wien
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  • Bosse Headliner
  • Jesper Munk Headliner

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