Di, 3. Dez 2013
NEKO CASE
Sie hatte sich in ihrer Indie-Nische ganz gut eingerichtet, als der Erfolg doch noch über NEKO CASE hereinbrach: Mit dem vierten Soloalbum „Middle Cyclone“ kletterte die Amerikanerin aus Vermont vor vier Jahren bis auf Platz 3 der US-Charts und wurde für einen Grammy nominiert. Auf ihrer neuen Platte öffnet sich die 42-Jährige mit der imposanten roten Mähne nun noch ein Stück weiter Richtung Pop, ohne ihre Alleinstellungsmerkmale zu opfern.
Wichtigster Trumpf des Werks mit dem trotzigen Bandwurmtitel „The Worse Things Get, The Harder I Fight, The Harder I Fight, The More I Love You“ (Anti/Indigo) bleibt NEKO CASEs gebirgsbachklarer, volltönender Gesang. Ob treibender Power-Pop, A capella, der von ihr selbst definierte „Country noir“-Sound oder Balladen – diese Stimme kann einfach alles.
Die Texte von „The Harder I Fight…“ spiegeln die Freude über den unerwarteten Karriereschub indes nur bedingt wider. Innerhalb weniger Jahre hatte NEKO CASE Vater und Mutter verloren, zu denen sie äußerst komplizierte Beziehungen pflegte. Wie die Sängerin kürzlich dem deutschen „Rolling Stone“ erzählte, musste sie danach erst einmal „herausfinden, was es mit mir auf sich hat“ – Songs als Therapie gewissermaßen. Das Experiment ist CASE geglückt: Selten wurden Trauer und Verunsicherung in so mitreißende, prachtvolle Melodien verpackt.
(Quelle: stern.de)